Bericht einer Gepäcktour von Ingolstadt bis Passau in 5 Tagen

 

Der Anreisetag

 

Die Tour mit insgesamt 15 Paddlern begann mit einer fast pünktlichen Abfahrt und einer langen aber staufreien Anreise nach Ingolstadt. Dort wurde am Bootshaus das kleine Zeltlager eingerichtet.

Am Abend wurde gegrillt und es gab dank einiger netter Spenden auch einiges an „geistigen“ Getränken. Es gesellte sich noch Karl aus Freiburg zu uns.

 

Der Schleusentag (Ingolstadt - Kelheim-Herrensaal 46 km)

 

Der erste Paddeltag begann mit einem ausführlichem Campingfrühstück und dem, bei Gepäcktouren üblichen, Packen der Boote. Es wurde alles in Säcke verpackt und dann wurde versucht alles in das Boot zu bekommen. Da alle früh wach waren, konnten wir pünktlich die Boots auf der Donau zu Wasser lassen.

 

 

Auf den ersten Kilometern floss die Donau noch. Einige Kilometer vor dem ersten Wehr staute sich das Wasser jedoch und die Fahrt ging nur noch langsam voran.

 

 

Am Wehr angekommen entschieden wir, dass wir die Schleuse nutzen wollten. Diese war manuell zu bedienen. Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Schleuse vollgelaufen und wir konnten hinein fahren. Die Talfahrt konnte beginnen. In Zentimeterschritten sank der Wasserspiegel. Das Absenken des Wassers dauerte ewig, bis der Schleusenwart den Knopf für das Absenken des Wassers noch einmal länger betätigte. Dann öffnete sich auch das Ablassventil und plötzlich ging es wie in einem Fahrstuhl hinunter.

 

Nach ca. 1,5 Stunden konnten wir die Schleuse endlich verlassen. Das Umtragen hätte wesentlich weniger Zeit gebraucht. Es war aber für einige die erste Schleusung und somit auch ein unvergessliches Erlebnis.

 

 

Von nun an floss die Donau sehr flott dem Donaudurchbruch entgegen. Vor dem Donaudurchbruch gibt es noch das Kloster Weltenburg. Dort konnten wir im Biergarten die obligatorische Brotzeit zu uns nehmen.

 

 

Danach fuhren wird in den Donaudurchbruch. Mit etwas Vorsicht wegen der „Verwirbelungen“ und den Ausflugsschiffen ging es durch die, auf unserer gepaddelten Strecke, landschaftlich schönste Strecke. Wenn die Donau doch immer so wäre.

 

 

Unser Ziel in Herrensaal war nun nicht mehr weit und die Strömung sehr flott. In Herrensaal mussten wir an einer Treppe aussteigen. Dort mussten wir die schweren Boote über eine Treppe auf eine Wiese tragen. Das war sehr mühsam und zum Teil verletzungsgefährlich. Dass wir das noch mehrfach und noch heftiger machen mussten, war uns das zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

 

In der Zeit suchte Peter den Campingplatz und als er zurückkam, verkündete er uns, dass wir noch 300 m den Berg hinauf mussten, um auf den Campingplatz zu gelangen. Mit viel Schweiß und Fluchen hatten wir nach einer Stunde alle Boote auf dem Campingplatz und konnten nun den Abend genießen.

 

Diesen verbrachten wir in dem einzigen Biergarten im Ort. Die Wirte waren so nett und machten die Küche noch einmal auf und versorgten uns mit leckerem Wurstsalat und Bergen von Pommes.

 

Der lockere Tag (Kelheim - Regensburg 27 km)

 

Der nächste Tag war für die kürzeste Etappe reserviert. Die Strecke war kurz, die nächste Schleusung lief schon sehr routiniert und schnell. So erreichten wir unser Ziel in Regensburg zeitig und entspannt.

 

 

Wir nutzten die Zeit, um in die Stadt zu gehen. Dort trafen wir uns nach und nach in einem Biergarten wieder. Dort gab es sehr leckeres und reichliches Essen. Das sollte die Grundlage für den nächsten Tag liefern.

 

Da die Ortsdurchfahrt von Regensburg als „gefährlich“ beschrieben wurde, schauten sich einige noch die Bootsrutsche und die erste (Steinerne Brücke) an. Diese sollten für den nächsten Tag kein Problem darstellen.

 

Die Königsetappe (Regensburg - Straubing 55 km)

 

Die nächste Strecke bis Straubing (55 km) wurde im Internet als „Königsetappe“ der TID-Deutschland beschrieben. Im Flussführer war die Rede von zwei langen Staustrecken.

 

Als erstes Stand die Durchfahrt von Regensburg an. Die Bootsgasse fuhren alle mit einem Lächeln im Gesicht herunter. Die Durchfahrt durch die Steinerne Brücke war nach der vorherigen Besichtigung kein Problem. Als alle dachten, dass die Schwierigkeiten vorbei seien, kam die nächste Brücke, unter der 2 große, sich überschlagende Donau-Wellen standen. Große Augen bekamen diejenigen, die mit einer halben Spritzdecke fuhren. Je nach der Stelle wo jemand fuhr bekam man mehr oder weniger Wasser über das Boot. Jetzt war auch der letzte richtig wach.

 

 

Was danach bis Straubing kam waren ca. 50 Km fast stehendes Wasser mit einer 600 m langen Umtragestrecke und einer etwas schwierig zu befahrenden Bootsrutsche. Nach 9 Stunden im Boot bei hohen Temperaturen und wenig Wind erreichten wir Straubing. Dort musste noch ein Deich mit Treppen überwunden werden. Den Tipp vom sehr netten Bootshauswart, vor dem Zeltaufbau noch etwas zu trinken, nahmen wir gerne an.

 

 

Wir waren einhellig der Meinung, dass diese Strecke nicht unbedingt noch einmal gefahren werden muss. Aufgrund der zahlreich auftretenden Mücken, gingen die meisten früh schlafen.

 

Das Bootshausproblem (Straubing - Deggendorf 38 km)

 

Der Flussführer versprach für den nächsten Tag bis nach Straubing flotte Strömung und keine Staustufen. Etwas ungläubig und sehr früh, wegen der angekündigten Gewitter, starteten wir in Regensburg. Tatsächlich floss die Donau flott Richtung Deggendorf und die Fahrt ging sehr entspannt voran. in Deggendorf konnten wir sehr entspannt an einem schönen Steg aussteigen und direkt an der Donau zelten.

 

Abends gingen wir in die direkt im Bootshausgebäude befindliche Pizzeria. Dort gab es extrem große und leckere Pizzen. Gut gesättigt und müde gingen wir früh schlafen.

 

Morgens mussten wir feststellen, dass wir das Bootshaus mit dem elektronischen Schlüssel nicht mehr öffnen konnten. Das ist schon problematisch, wenn man nicht auf Toilette gehen kann und sein Essen im dortigen Kühlschrank deponiert hatte. Zum Glück gab es in der Nähe einigermaßen ordentliche, öffentliche Toiletten, so dass das erste Problem nicht mehr relevant war. Ärgerlich trotzdem zumal von dem Verein niemand erreichen konnte und die Schlüsselabgabe nicht wie vereinbart erfolgen konnte. Es geht doch nichts über eine normale Schließanlage mit Schlüssel.

 

Der lange Stau (Deggendorf - Passau 61 km )

 

Der letzte Paddeltag mit 61 Kilometern stand nun an. Im Flussführer standen 2 Stauanlagen mit langen Staustrecken und so machten wir uns schon um 07:30 Uhr auf den Weg nach Passau. Zum Glück waren die Temperaturen nicht mehr so hoch wie an den Tagen zuvor und die Strecken, die zwischen den Staustrecken lagen, hatten eine recht hohe Fließgeschwindigkeit. Die Staustrecken waren einiger Maßen reizvoll und durch „geschickte“ Pausenstellen war auch diese lange Strecke nach 9 Stunden bewältigt. Besonders interessant war zum Schluss noch die Fahrt durch Passau.

 

 

Der Kulturtag ( 0 km)

 

Das Paddeln war erledigt. Nun mussten noch die Fahrzeuge aus Ingolstadt geholt werden. Diejenigen die nicht fahren mussten besichtigten die Stadt Passau. In kleinen Gruppen wurden Kirchen, Biergärten und Geschäfte mehr oder weniger intensiv besucht.

 

 

Abends war Grillen als Abschluss geplant. Pünktlich zum Abend stellten sich Gewitter mit Blitz, Donner und Hagel ein. In einer Gewitterpause konnten die Grills angefeuert und das Fleisch gegrillt werden. Es wurde ein gemütlicher Abend an dem die letzten Getränkereserven vernichtet wurden.

 

Der Abreisetag

 

Früh morgens um 08:00 Uhr sollte die Rückreise starten. Schon vor der Zeit waren die Gespanne gepackt und wir konnten die Heimreise antreten. Auch die Rückreise ging fast ohne Stau gut von Statten.

 

Nachbetrachtung

Die Strecke von Ingolstadt - Passau ist fast die gleiche, wie sie bei der TID gefahren wird. Bei der TID wird manchmal etwas anders übernachtet und es gibt einen Pausentag in Straubing.
 
Die Strecken sind zum Teil sehr anstrengend. Wir hatten zum Teil Temperaturen bis 30 Grad. Besonders auf der Strecke zwischen Regensburg und Straubing war das schon heftig, da dort fast nur stehendes Wasser war. Zudem hatten wir lt. einheimischer Kanuten sehr wenig Wasser, da es längern nicht geregnet hatte.
 
Ingesamt war es wieder eine super Tour, da wir wieder mit einer sehr harmonischen Truppe unterwegs waren.
 
Die wichtigsten Dinge auf dieser Tour sind Bootswagen und Mückenschutzmittel. smile
 
Gruß
Frank
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